7. Gottes Mission, meine Mission – Dem Nächsten zugewandt
In der Mission kommt es auf die Motivation an und es gibt nur zwei – Liebe und Egoismus. Die Liebe hat maximales Interesse für den anderen und der Egoismus hat maximales Interesse am anderen. Dieser kleine, aber bedeutende Unterschied ist den meisten Menschen nicht bewusst. Die Bibel sagt uns, dass Liebe die Erfüllung des Gesetzes ist. Doch wenn wir an unserem Nächsten Interesse haben und ihn mit aller Kraft zwingen wollen, sich zu bekehren, ist das keine Liebe. Das Bedürfnis, helfen zu wollen, hat Gott in uns hineingelegt, doch wir müssen die dahinterliegende Motivation kennen. Wir können nur dann wissen, dass wir maximales Interesse FÜR den anderen haben, wenn wir ihm hundert Prozent Freiheit geben und ihn zu hundert Prozent in seinem Willen respektieren. Wollen wir ihn zwingen, dann eifern wir zwar für Gott, aber mit Unverstand (vgl. Römer 10). Auch der Egoismus kann eine Art Freiheit geben. Doch nur, indem man sich abwendet und versucht, gleichgültig zu sein. Die Liebe hat einen göttlichen Ursprung. Wenn wir unseren Nächsten lieben, geben wir unserem Körper Kraft, die uns das Leben gibt. Der Egoismus hingegen muss uns zwangsläufig zerstören. Wir betrachten das Gleichnis vom barmherzigen Samariter in Lukas 10, 25-37. Anhand dieser Geschichte erklärt Jesus einem Gesetzesgelehrten, dass er leben wird, wenn er seinen Nächsten liebt. Die Gläubigen heute und besonders die Christen sind der Meinung, sie halten das Gesetz. Dabei sehen sie nicht, wie weit sie davon entfernt sind, weil sie das Gesetz noch nicht einmal verstanden haben. Wir betrachten, wie Gott den Menschen als Kanal geschaffen hat und wie ihn die Liebe als Motivation in allem, was er tut, steuern soll. Und was heißt es genau, dass wir Gott von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben sollen? Es heißt, dass wir mit unserem ganzen Wesen von Gott abhängig sind. Die Liebe zu Gott ist nicht Geben, sondern Nehmen. Wenn wir dieses erste und größte Gebot erfüllen, dann ist das Weitergeben der Liebe an unseren Nächsten ein Automatismus. Wir müssen verstehen, dass es beim Ausüben einer Tat immer um zwei Elemente geht: Das Nehmen und das Geben. Und das, was wir nehmen, das geben wir auch. Warum nun die Nächstenliebe die größte Medizin ist, wieso wir nicht lieben können, wenn wir nicht die Liebe von Gott haben und wieso wir in einer Illusion leben, die unsere Beziehungen so schwierig macht, das und mehr behandelt der siebte Teil der Serie “Gottes Mission, meine Mission”.