6. Esra und Nehemia – Das Lesen des Wortes Gottes
Wir wissen, dass das Gesetz Gottes – die Torah – in den fünf Büchern von Mose aufgeschrieben wurde. Sie enthalten alles, was ein Mensch über die Erlösung wissen muss. Sie zeigen, dass Gott der Schöpfer aller Dinge ist und dass er alles durch sein Wort geschaffen hat. Sie offenbaren die Schöpfung des Menschen, seine Aufgabe, seinen Abfall von Gott und seine innere Veränderung. Außerdem finden wir in ihnen den Plan Gottes zur Wiederherstellung des Menschen, z. B. beschrieben durch den Opferdienst, das Heiligtum und die jährlichen Feste. Durch das Leben der Israeliten sind die fünf Bücher Mose ein Anschauungsunterricht für uns heute. Wenn man diese nicht versteht, dann kann man auch Gottes Plan nicht verstehen. In Nehemia lesen wir, dass es damals Menschen gab, die laut vorlasen und andere, die das Gelesene erklärten. Warum müssen die Worte überhaupt gedeutet und interpretiert werden? Wieso können wir nicht einfach etwas lesen und jeder versteht dasselbe? Wir betrachten das genauer. Die Bibel z. B. ist nur der Träger der Information. Der Geist braucht das Gesetz, um die Information zu extrahieren. Er muss sie vom Wort “abladen” und auf seinen Gedanken “aufladen”. Das nennt man dann Interpretation. Es ist die Umladung einer Information aus dem Wort auf den eigenen Gedanken. Wir schauen uns an, welche zwei Möglichkeiten es gibt, die Umladung der Information auf den eigenen Gedanken vorzunehmen – entweder aus der wahren oder falschen Identität heraus. Da nun Worte nicht die Information selbst, sondern nur Transportmittel der Information sind, ist eine Wortauslegung nicht sehr hilfreich. Um die Bibel zu verstehen, brauchen wir die Kenntnis des Grundgesetzes des Universums und des Zustands des Menschen bei seiner Geburt. Bis der Mensch nicht neu geboren ist, kann er die Schrift nicht verstehen. Denn im Irrtum seines Herzens kann er die Information aus dem Wort nicht richtig extrahieren. Was das alles im Detail bedeutet, darum geht es im sechsten Teil der Serie “Esra und Nehemia”.