10. Haushalter Gottes – Zurückgeben
Die Idee des Zurückgebens ist im Menschen tief verankert. Die Wahrheit ist, dass wir nie etwas zurückgeben können, wir können nur etwas weiterreichen. Die meisten Menschen beschäftigen sich viel mit ihrer Zukunft. Sie arbeiten auf die Rente hin, um dann endlich richtig leben und reisen zu können. Doch sollten wir wirklich erst im Alter anfangen zu leben? Kommt es nicht sowieso oft anders als gedacht? Was, wenn wir zum Renteneintritt plötzlich schwer krank werden? Dann ist es vorbei mit den Träumen. Außerdem ist die Arbeit von Gott gegeben. Sie ist es, die uns lebendig hält, zum Nachdenken und Vorwärtskommen anregt. Wäre es nicht einfach schön, am Ende zufrieden auf das Leben zurückzublicken? Wir schauen uns die Perspektive des Apostels Paulus genauer an. Er war noch recht jung, als er zum Tode verurteilt wurde. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war. Dennoch blickte er positiv auf sein Leben zurück: “Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.” (2. Timotheus 4, 7). Er hatte mit seiner Vergangenheit keine Probleme. Durch die Gnade Gottes hat er den Kampf gekämpft. Was genau ist mit Gnade gemeint? In der Christenheit gibt es die Tendenz zu sagen: “Jesus, tu du das Werk in mir…” Viele verstehen nicht, dass Gott uns nicht gemacht hat, damit er die Arbeit an unserer Stelle tut. Er stellt alle Mittel zur Verfügung, doch wir müssen sie nehmen und weitergeben. Und das Mittel, das uns zum Arbeiten erst fähig macht, ist das neue Leben Jesu, die Gnade Gottes. Wir betrachten, was das genau bedeutet. Der gute Kampf ist letztendlich, dass wir die Mittel von Gott nehmen und anwenden. In dem Gleichnis von einem Mann, der viel Erfolg hatte und alles für sich selbst sammelte, sehen wir, dass dieser nicht nach dem göttlichen Prinzip handelte. Er dachte nur an sich selbst und konnte damit nicht den Zweck erfüllen, für den er geschaffen wurde. Gott ist ein reicher Gott und ihm gehört alles. Er stellt uns alles zur Verfügung, doch wir müssen die Mittel seinem Sinne gemäß verwalten, und das nicht für uns selbst, sondern zum Wohle aller. Paulus wusste, der Lohn der Arbeit ist die Krone der Gerechtigkeit, die wir dann erreichen, wenn wir selbstlos leben. Denn dann kann uns niemand unseren Schatz nehmen. Was das alles im Detail bedeutet, darum geht es im zehnten Teil der Serie “Haushalter Gottes”.