2. Daniel – Von Jerusalem nach Babylon
Im ersten Kapitel gibt Gott den König Jojakim und Juda in die Hände Nebukadnezars – des Königs von Babel. Nebukadnezar gibt den jüdischen Jünglingen, die an seinem Hof ausgebildet werden sollen, neue Namen und den Befehl, dass sie essen und trinken, was auch er isst. Diese halten sich nicht daran. Sie entscheiden sich in ihrem Herzen, dem Gebot des Königs nicht zu folgen. Sie erbitten sich eine Probezeit und Gott gibt Daniel und seinen Freunden Erfolg in Form von Gesundheit und gutem Aussehen. Doch nicht das Essen im Wesentlichen hat dazu geführt, dass sie gut aussahen, sondern es ging vielmehr darum, rein zu sein. Denn Daniel wusste, dass die Speisen des Königs unrein waren. Hätten sie davon gegessen, hätten sie das Gesetz Gottes übertreten. Das soll auch uns zeigen, dass wir treu bleiben sollten in dem, was wir uns in unserem Herzen vornehmen. Als sie nach drei Jahren vor den König gebracht werden, findet er sie als sehr weise Männer vor. Hier wird ein deutlicher und sichtbarer Kontrast zu anderen Menschen beschrieben. Am Ende des Kapitels werden Daniel und seine Freunde im Palast des Königs angestellt. Die Frage, die wir uns stellen wollen, ist, warum Gott eingreift? Wieso hat er Jojakim in die Hand Nebukadnezars gegeben? Denn zwei Vorwürfe gibt es häufig an Gott: “Wieso greift er nicht ein?“ oder “Warum greift er so ein?”. Gott ist die einzige Quelle aller Mittel und von ihm geht jede Kraft aus. Er handelt immer zugunsten seiner Geschöpfe. Durch die Selbsttäuschung im Herzen Luzifers und später auch im Herzen der Menschen ist das Universum in eine große Not geraten. Sowohl die Engel als auch Adam und Eva trennten sich von der Quelle des Lebens. Doch wieso hielt Gott sie am Leben? Gott möchte nicht, dass jemand ihm nur aus Angst gehorcht, weil er sich vor den Konsequenzen fürchtet. Er möchte die Freiheit im Universum erhalten, doch die gibt es nur aus Überzeugung. Deshalb sehen wir im Buch Daniel, wie die Jünglinge geprüft werden. Gott kennt ihre Herzen, doch er möchte, dass sie sich selbst kennen und dass die Welt sieht, was es bedeutet, dass man sein Leben für eine Überzeugung aufs Spiel setzt. Wir wollen all das und auch die Frage, wieso Gottes Eingreifen manchmal so negativ aussieht, im zweiten Teil der Serie “Daniel” näher betrachten.