9. Im Schmelztiegel mit Christus – Ein Leben des Lobes
Den Gerechten steht eine Zukunft bevor, in der es nie mehr einen Grund geben wird, sich nicht zu freuen. Schon jetzt im Prozess der Läuterung unseres Charakters können wir lernen, dankbar zu sein. Schon im Jakobusbrief wird uns dazu geraten, es für lauter Freude zu achten, wenn wir in Anfechtung geraten (vgl. Jak. 1,2). Denn ohne sie würden wir nicht sehen, dass wir einen inneren Reinigungsprozess brauchen. Aber wie sollen wir uns freuen und Gott loben, wenn wir Schmerzen haben oder wenn Unrecht geschieht? Wir müssen wissen, dass das Ergebnis jeder Schwierigkeit etwas Gutes hervorbringen wird und darauf können wir uns freuen. Um die Prozesse in unserem Geist zu verstehen, schauen wir uns das Unterbewusstsein des Menschen genauer an. Wir können uns nur dann freuen, wenn wir denken, einen Gewinn zu haben. Einen Verlust müssen wir mit aller Kraft vermeiden. Was wir jedoch als Gewinn und was als Verlust einordnen, wird durch unsere Identität bestimmt. Sind wir in der Wahrheit (Ich bin ein Geschöpf), dann sehen wir den Gewinn darin, etwas zu geben. In der falschen Identität (Ich bin Gott) glauben wir zu gewinnen, wenn wir etwas bekommen. Deshalb denken wir unterbewusst, dass andere Menschen unsere Bedürfnisse erfüllen müssten. Doch das ist ein großer Irrtum. Allein unser Tun zählt, nicht das Tun des anderen! Wenn andere uns dann nicht das geben, was wir wollen, ordnen wir das als einen persönlichen Verlust ein, sehen uns als ein Opfer und dadurch entstehen Krankheiten und weitere Probleme. Wüssten wir, dass wir Geschöpfe sind, dann wüssten wir auch, dass die Liebe uns antreibt. Dann könnten wir aus der wahren Quelle (Gott) die Liebe nehmen und sie an unsere Mitmenschen weitergeben. Ein Leben des Lobes ist also erst dann möglich, wenn wir uns aus diesem tiefen Irrtum in unseren Herzen befreien. Was das alles im Detail bedeutet und was es heißt, einen Schatz im Himmel zu sammeln, darum geht es im neunten Teil der Serie “Im Schmelztiegel mit Christus”.