Die To-Do-Liste wird immer länger, die Verantwortung lastet schwer, und plötzlich entsteht ein Gefühl der Entmutigung und Lähmung. Willkommen in der "Situation Burnout". Doch wie sollte man damit umgehen, wenn der Druck zu groß wird und das Gefühl aufkommt, dass sich alles der Kontrolle entzieht?
„Situation Burnout" bezieht sich auf den Zustand, in dem eine Person in einer bestimmten Situation den Überblick verliert und Schwierigkeiten hat, klar zu denken und angemessen zu handeln. Ursachen können hohe Arbeitsbelastung, ungelöste Konflikte oder mangelnde Unterstützung sein, während Symptome Angstzustände, Blockaden im Denken und emotionale Erschöpfung umfassen.
Die Angst vor Kontrollverlust betrifft aufgrund ihrer hohen Verantwortung und ständigen Anforderungen besonders CEOs. Um die Frage über den Umgang mit solchen Situationen zu beantworten, benötigt man ein Verständnis über den Entstehungs-Prozess. Back to the roots sozusagen.
Dual Leadership zur Wiedererlangung des Fokus
Das Gefühl der Hilflosigkeit entsteht meist aufgrund eines Überblicksproblems. Der Verlust dessen führt zu Blockaden und Angstzuständen, was weitere Folgen mit sich bringt. Ist die Angst einmal vorhanden, scheint alles schwieriger, schlecht funktionierend oder außer Kontrolle zu geraten. Gespräche, insbesondere mit einem zweiten Leader in ähnlicher Verantwortung, ermöglichen einen neuen Zugang zur Situation.
Dual Leadership bedeutet, sich im Team gegenseitig zu unterstützen, wenn einer den Überblick verloren hat. Durch klare Kommunikation, das Beschreiben der Ereignisse sowie gründliche Analyse und Bewertung des Umstands kann der Fokus wiedererlangt werden. Auf diese Weise lassen sich negative Gefühlszustände überwinden.
Die unterschiedliche Herangehensweise einer anderen Person hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern trägt auch dazu bei, das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Schließlich ist es für einen CEO entscheidend, davon überzeugt zu sein, jedes Problem meistern zu können. Wird der Fokus und die Kontrolle nach einem Situation Burnout wiedergefunden, entsteht automatisch neuer Antrieb für weitere Herausforderungen. Das Gefühl, fähig und erfolgreich zu sein, die Situation sachlich zu bewerten und in der Lage zu sein, die bestmögliche Entscheidung zu treffen, reicht oft schon aus, um den Gemütszustand erheblich zu verbessern.
Am Ende existiert ein Problem oft nur im Kopf. Was für andere unlösbar erscheint, kann dennoch gelöst werden. Der Sachverhalt an der Aufgabe selbst ändert sich dadurch nicht. Das „Problem“ ist meist eine Frage der Sichtweise und Überzeugung. Und diese Sichtweise kann verändert werden.
Unterschied erfolgreicher und weniger erfolgreicher CEOs
Erfolgreiche CEOs zeichnen sich dadurch aus, dass sie besser mit einem "Situation Burnout" umgehen können. Sie kontrollieren ihre Emotionen, die nichts anderes als die Folge ihrer Gedanken sind. Um Gedanken zu sortieren, ist es hilfreich, sich mit rationalen und beherrschten Personen zu umgeben. Sachliche Gespräche, Analysen und das Herunterbrechen von Herausforderungen auf den nächsten einfachen Schritt sind zentrale Maßnahmen. Mit der Zeit werden diese Schritte einfacher. Der erste Schritt ist dabei oft der schwerste.
In Momenten, in denen alles nach Kontrollverlust und Versagen aussieht, ist es ratsam, mit Menschen in ähnlichen Positionen im Umfeld zu sprechen, um eine andere Perspektive auf die Situation zu gewinnen. So lässt sich der Überblick zurückgewinnen, Ängste überwinden und neue Kraft schöpfen, um rational und selbstbewusst die nächste Herausforderung im Business anzugehen. Diese Probleme sind normal. Je größer das Unternehmen, desto größer die Herausforderungen. Der Weg nach oben ist kein Spaziergang und ähnelt für alle in gewisser Weise. Der einzige Unterschied liegt in der Herangehensweise und der Bewertung einzelner Umstände. Und das ist zu meistern.