Alles Geschaffene, ob Geist oder Materie, existiert nur durch die aktive Erhaltung Gottes. Jedes Element hat seine Aufgabe innerhalb seines Gesetzes, wobei Materie ohne Verantwortung funktioniert. Engel und Menschen hingegen handeln bewusst und erfüllen ihren Zweck, während ihre Existenz weiterhin von Gott abhängt. Der Geist, als Abbild Gottes, funktioniert nur durch Liebe. Diese Liebe muss er aufnehmen, um sie weiterzugeben.
Luzifer zerbrach seinen Verstand und glaubte, Gott sein zu können. Dadurch trennte er sich von der Liebesquelle und konnte nicht mehr seine Aufgabe erfüllen. Sein Leben bleibt jedoch in Gottes Hand. Er kann nicht sterben, solange Gott es nicht will. Luzifers Selbstbetrug führte dazu, dass er dachte, aus sich selbst existieren zu können. Dies war möglich, weil Gott keinen Zugang auf sein Inneres hat. Helfen konnte Gott nur, indem er ihm aufgrund des Gesetzes und seiner Bauart bewusst machte, dass es unmöglich ist, was er will.
So erlaubt Gott das Böse in begrenztem Maße, damit es erkannt und beseitigt werden kann – nicht durch Zwang, sondern durch Überzeugung. Der Wille ist in der Wahrheit (Kind Gottes) frei und unbeschränkt. In der Lüge hingegen ist er nicht mehr frei und eingeschränkt. Zusammenfassend lässt sich sagen: Gottes Allmacht bezieht sich auf alles Geschaffene, da er alles aktiv erhält. Was ein Geist denkt, liegt außerhalb von Gottes Kontrolle, jedoch sind alle Taten eines Geistes nur mit Gottes Einverständnis möglich. Gottes Vorsehung berücksichtigt die Grenzen seiner Geschöpfe und ermöglicht ihnen zu erkennen, was das Böse bewirkt. Was das im Detail bedeutet, darum geht es im achten Teil der Serie “Gottes Liebe und Gerechtigkeit”.