Nur ein mit Verstand und Moral ausgestatteter Geist kann das Verhältnis zwischen Liebe und Gerechtigkeit verstehen. Der Geist ist fähig zu lieben, während das Gesetz vorgibt, wie und wo dieses Bedürfnis erfüllt werden soll. Die Aufnahme von Informationen geschieht automatisch, ohne dass der Geist sich dessen bewusst sein muss. Im Gegensatz dazu erfolgt das Ausüben der Liebe bewusst und absichtlich. Liebe erfüllt das Gesetz, und nur durch sie wird Gerechtigkeit verwirklicht. Ungerechtigkeit entsteht aus der Trennung von Gott, der Quelle der Liebe.
Die Frage bleibt: Wie konnte in einer perfekten Schöpfung Unrecht entstehen? Der Geist ist von seinen Bedürfnissen bestimmt und kann nicht auf sie verzichten. Da alle Bedürfnisse gut sind und nur gute Quellen (Gott & Natur) existieren, gab es keine Wahl zwischen Gut und Böse. Wir betrachten, was mit Luzifer geschah. In Jesaja 14,12-14 wird beschrieben, wie Luzifer versuchte, die Barriere zwischen sich und Gott zu überwinden und selbst Gott zu werden. Diese innere Rebellion führte dazu, dass er seine Selbsttäuschung festhielt und glaubte, unabhängig von Gott leben zu können.
Gott stellte Adam und Eva den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zur Verfügung, um ihnen zu zeigen, dass es keine Alternative zu ihm gibt. Viele glauben fälschlicherweise, dass dies eine freie Wahl darstellt. Doch in Wirklichkeit sind wir von unseren Bedürfnissen bestimmt und können das Böse und den Tod nicht wählen, da es kein Bedürfnis ist. Adam wollte seine Frau retten, nicht den Tod wählen.
Der Selbstbetrug des Menschen führt zu Irrtümern über die Natur des Bösen. Einige Theologen argumentieren, dass ohne das Böse keine Freiheit oder Liebe existieren könnte. Doch das Böse entstand grundlos im Inneren eines Geschöpfs. Heute erleben wir die Folgen: Wir sind unfrei und können nicht mehr lieben. Eine Umkehr und Erlösung sind nur durch die Anwendung göttlicher Gesetzmäßigkeiten im Verstand möglich. Dies sind die zentralen Themen im siebten Teil der Serie „Gottes Liebe und Gerechtigkeit“.