Ein persönliches Zeugnis von Jesus zu geben setzt voraus, dass man sein neues Leben durch den Glauben annimmt (Johannes 1, 12-13). Der Glaube macht das Leben Jesu zum eigenen und das Beispiel der Samaritaner (Johannes 4, 40-41) zeigt, dass auch Menschen, die nicht zu Jesus gehörten, ihn als den wahren Christus erkannten (Johannes 4, 42). Der königliche Diener in Johannes 4, 48-49 bittet Jesus um Hilfe für seinen kranken Sohn. Jesus weist darauf hin, dass Glaube nicht nur auf Zeichen und Wunder basieren sein sollte. Als der Diener an Jesu Wort glaubt, wird sein Sohn gesund.
In Johannes 5 begegnen wir dem bettlägerigen Mann von Bethesda (Johannes 5, 5-9). Dieser Mensch denkt, ein anderer müsste ihn heilen, indem er ihn in das Wasser hinein trägt. Es ist keine gute Idee, von Menschen etwas zu erwarten. Denn man kann lange warten, weil jeder sich in seinem Egoismus nur um sich selbst kümmert. Und auch wenn er sich um einen anderen bemüht, dann nur, weil er Interesse an ihm für sich selbst hat, auch wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Als Jesus dem Mann sagt: „Steh auf, nimm dein Bett und geh hin…“, glaubt der Mann seinem Wort und wird geheilt. Sein Zeugnis soll andere ermutigen. Wenn jemand durch den Glauben das Wort nimmt, entfaltet es sich und macht genau das, was es aussagt.
Doch die ganze Situation brachte ein Problem auf. Die Juden hatten ein Problem mit Jesus (Johannes 5, 19-20), da sie seine Einheit mit dem Vater nicht erkannten. Jeder Mensch gibt ein Zeugnis ab – entweder von sich selbst oder von dem, der ihn gesandt hat. Die Juden waren auf äußere Riten fixiert und suchten Ehre bei Menschen statt bei Gott (Johannes 5, 44). Jesus macht deutlich: Wer Ehre von Menschen sucht, ist von ihnen abhängig. Wahre Anerkennung und Liebe kommen allein von Gott. Durch den Glauben können wir Kinder des Himmlischen Vaters werden und Jesu Leben in unser eigenes integrieren. Diese Themen sind Teil der sechsten Betrachtung „Jesus im Johannesevangelium“.