Gott ist der alleinige Gesetzgeber und Richter. Ein Gericht ist nötig, weil ein Gesetzesbruch im Universum, aufgetreten ist. Leben und Unrecht sind unvereinbar. Die Frage, wie Unrecht in einer perfekten Schöpfung entstehen kann, führt oft zu Missverständnissen. Man sagt, der Grund wäre der freie Wille, den Gott den Menschen und Engeln gegeben hat und dass dieser missbraucht wurde. Doch diese Annahme setzt voraus, dass dieser missbraucht werden kann. Das wiederum würde bedeuten, dass der Fehler im System der Schöpfung liegt. Wir müssen erkennen, dass in der Art, wie Gott uns geschaffen hat, die Fähigkeit zum Missbrauch nie gegeben wurde.
Das grundlose Aufkommen des Unrechts ist nicht erklärbar, doch der Prozess seines Auftretens schon. Moralische Verantwortung erfordert die Fähigkeit zu unterscheiden, was möglich ist und was nicht. Sowohl Luzifer als auch Adam handelten aus der Täuschung heraus, dass sie das Unmögliche erreichen könnten. Hätten sie gewusst, dass ihr Handeln unmöglich war, hätten sie es nicht getan.
Gott konfrontiert den Täter mit seinem eigenen Handeln und urteilt nach dem unveränderlichen Gesetz der Liebe: „Was gesät wird, wird auch geerntet.“ Gottes Liebe und Gerechtigkeit zeigen sich in seinem Aufruf an die Menschen, Gerechtigkeit zu lieben und Unrecht zu hassen. Er freut sich über gerecht handelnde Menschen und zeigt seinen Zorn gegen Ungerechtigkeit. Denn nur an den Folgen kann das Unrecht gesehen werden. Denkt doch der Mensch, der Böses tut, er tut recht. Wir alle sind letztendlich so, wie wir geboren sind, nicht fähig, das Richtige zu tun.
Lehnt der Mensch die angebotene Lösung durch Jesus ab, muss er die Folgen seines Handelns tragen. Gott kann den ungerechten Menschen nicht am Leben lassen, da ein Leben ohne Gerechtigkeit nicht möglich ist. In Genesis 6,5-7 sehen wir Gottes Schmerz beim Richten des Menschen: Wenn jemand nicht mehr zwischen Licht und Finsternis unterscheiden kann und in der Dunkelheit lebt, obwohl er denkt, im Licht zu sein, bleibt ihm keine Hilfe mehr. Diese Themen werden im sechsten Teil der Serie „Gottes Liebe und Gerechtigkeit“ vertieft.