Wir betrachten im Markusevangelium Lektionen des Glaubens, illustriert durch verschiedene Wunder Jesu: sein friedlicher Schlaf im Sturm, die Befreiung des besessenen Geraseners, die Heilung einer blutflüssigen Frau, die Auferweckung der Tochter des Jairus, die Speisung der 5.000 und Jesu Gehen auf dem Wasser. Diese Geschichten laden uns ein, den Glauben und seinen Inhalt mehr zu verstehen.
Besonders schauen wir uns die Geschichte eines Besessenen und seine Befreiung an und was es bedeutet, besessen zu sein. Um dies zu verstehen, benötigen wir einen geistigen Schlüssel: ein klares Verständnis über die Funktionen des Geistes, den Zustand des Menschen bei der Geburt und wie der Geist den Körper steuert. Wir müssen auch die Bedürfnisse des Geistes und deren Befriedigung kennen.
Ist Besessenheit eine äußere Kontrolle durch den Teufel oder eine innere Bindung durch die falsche Identität? Tatsächlich bindet sich der menschliche Geist ab dem Moment der Zeugung unbewusst an Satan, da er die falsche Identität "Ich bin Gott” erbt. In diesem Sinne sind wir alle in gewisser Weise "besessen", da wir von einer Idee gefangen sind, die uns nicht frei handeln lässt. Das heißt, der Mensch ist immer sein eigener Feind, wenn die Dinge nicht richtig laufen. Wir handeln nicht mehr frei. Wenn jemand die Kontrolle verliert, zeigt das seine unbewusste und unwillkürliche Besessenheit.
Da die Anbindung eine eigene Aktion des Geistes ist, kann nur der Mensch selbst sich davon befreien – und das geschieht allein durch einen Erlöser. Jesus kam, um uns von unserer Anbindung an das Böse zu befreien. Viele Christen glauben fälschlicherweise, sie seien von Gott besessen. Doch das wäre gleichbedeutend mit der Gleichstellung Gottes mit dem Teufel.
Jeder Mensch benötigt Erlösung – nicht nur offensichtlich Besessene. Wir alle sind durch unsere Erbschaft von der falschen Idee eingenommen, selbst Gott zu sein. Nur durch Jesus können wir Befreiung erfahren und ein neues Leben annehmen, das uns von Selbstzerstörung und Krankheit befreit. Alles andere ist keine wahre Erlösung. Im fünften Teil der Serie „Das Markusevangelium“ werden wir diese Themen weiter vertiefen.