Um die Menschen zu erlösen, musste Jesus sowohl Gott als auch Mensch sein. Auch für den Menschen gibt es Voraussetzungen zur Erlösung, die wir anhand der Begegnung zwischen Jesus und Nikodemus in Johannes 3 näher betrachten. Jesus erklärt Nikodemus, dass eine Neugeburt notwendig ist, da das Alte Leben den Himmel und die Ewigkeit nicht sehen kann. Christus, der aus dem Himmel gekommen ist, bringt uns das Leben. Ohne diese neue Schöpfung ist Erlösung unmöglich. In Johannes 1, 12-13 wird deutlich, dass die Geburt vom Himmel durch den Glauben entscheidend ist.
Ein Zeugnis ist das Ergebnis des Glaubens und bedeutet, Jesu Leben anzunehmen und im Glauben zu leben. Wir müssen an die neue Identität in Christus glauben. Nur in seinem Namen finden wir Erlösung. Johannes der Täufer betont in Johannes 3,36: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben…“. Dies zeigt die Notwendigkeit der Identifikation mit Jesus als unserem Erlöser. Im Gegensatz dazu bleibt der Zorn Gottes über denen, die nicht glauben. Diese Aussagen verdeutlichen erneut, dass ein neues Leben zur Versöhnung mit Gott notwendig ist, da wir im alten Leben – im Egoismus – von ihm getrennt sind. Allein aus dem Neuen Leben – in der Liebe – ist das Leben möglich.
In Johannes 4 begegnen wir der Frau am Jakobsbrunnen. Jesus kennt ihre Sehnsucht nach Liebe und weiß um ihre Suche bei Männern, die ihr nicht geben können, was sie braucht. Er wartet auf sie und bietet ihr eine neue Identität an. Es geht darum, dass Gott uns einen neuen Namen geben möchte. Als die Frau das Wasser trinkt, das Jesus ihr anbietet, strömt lebendiges Wasser aus ihr heraus, denn sie kann die frohe Botschaft von Christus nicht für sich behalten.
Der Glaube der Samaritaner in Johannes 4 zeigt uns zudem, dass Menschen ohne vorgefasste Meinungen oder Lehren oft leichter den wahren Christus erkennen können und verstehen, was er anbietet. Diese Aspekte werden im fünften Teil der Serie „Jesus im Johannesevangelium“ detailliert behandelt.