Das Verständnis des Evangeliums erfordert mehr als es nur zu lesen. Der Schlüssel zur richtigen Interpretation liegt in der Kenntnis des menschlichen Zustands, des Grundgesetzes aller Dinge und der unveränderlichen Struktur und Funktionen des Menschen, die von Liebe genährt werden. Dieses Wissen ist der geistige Kompass, um die Heilige Schrift zu verstehen. Durch den Selbstbetrug Adams verlor der Mensch seine Verbindung zu Gott und band sich an Menschen und Satan. Nur durch einen Wechsel kann die Verbindung zu Gott wiederhergestellt werden.
Um den Menschen wieder mit Gott zu verbinden, musste Gott seinen Sohn in Maria mit der richtigen Anbindung zeugen. Und auch wir brauchen dieses neu geschaffene "Verbindungskabel", um uns wieder an Gott anzuschließen. Welches waren nun die Aufgaben Jesu Christi während seines irdischen Daseins, sowohl in seinem Inneren als auch Äußeren? Wir schauen uns das näher an. Markus berichtet in seinem Evangelium über Jesus als Lehrer (vgl. Markus 1, 21-22). Was war anders an den Lehren Jesu? Worüber entsetzen sich die Gelehrten?
Jesus Christus lehrte mit Autorität und Absolutheit, heilte Kranke und trieb Dämonen aus. Er berührte die Menschen, aß mit ihnen ohne Unterschiede und befreite sie von ihrer inneren Not. Seine Lehren regten zum Nachdenken an und konzentrierten sich auf das Innere des Menschen. Diese ungewöhnlichen Handlungen führten zu Kontroversen mit den Gelehrten seiner Zeit.
Die Ursache von Krankheit liegt in der falschen Bindung an Menschen statt an Gott. Krankheiten dienen dazu, uns diese Verbindung offenzulegen und uns auf unser inneres Problem aufmerksam zu machen. Schon die Pharisäer und Schriftgelehrten dachten, die Krankheit sei die Folge des Sündenfalls und nicht ihrer eigenen Fehlbindung an Menschen. Ohne die Krankheit und Schwierigkeiten in unserem Leben könnten wir nicht erkennen, dass wir ein Problem in unserem Inneren haben.
Die Serie "Das Markusevangelium" wird im dritten Teil näher darauf eingehen, was dies im Detail bedeutet.