Jesus ist das Wort und nichts ist entstanden, das nicht durch ihn entstanden ist. Wie ein Kind in einer geistigen Abhängigkeit zum Elternteil lebt, so ist ein Kind Gottes als aus Gott geboren von ihm abhängig. Wir betrachten den Zustand des Geistes und seine Bedürfnisse. Gott allein hat alle Mittel (Informationen), die wir zur Stillung unserer Bedürfnisse brauchen. Deshalb lebt der Mensch von Gottes Wort, das er aufnehmen muss. Und die Identität in seinem Herzen bestimmt die Aufnahme des Wortes. Als Adam geschaffen wurde, vertraute er Gott und war von ihm abhängig. Als er sich jedoch von ihm trennte, glaubte er, selbst Gott zu sein und lebte in der Illusion der Unabhängigkeit. Er tauschte die Quelle der Liebe aus und wurde Sklave menschlicher Worte.
Das Zeugnis Jesu zeigt, dass er von Beginn an mit dem Vater verbunden war. Diese Verbindung durfte er nie unterbrechen, denn Leben ohne Bindung an die Lebensquelle ist unmöglich. Selbst in seinen Prüfungen blieb Jesus im Vertrauen zum Vater. Die Menschen lehnten Jesus aufgrund ihres Verständnisses der Schrift ab – ein Phänomen, das bis heute anhält. Daher müssen wir unser Verständnis auf einen objektiven Maßstab stützen. Ansonsten ist jede Schlussfolgerung, zu der wir kommen, eine Anmaßung.
Es gibt nur zwei menschliche Leben: Adams totes Leben und Jesu neues Leben. Durch Jesus hat Gott das alte Leben gekreuzigt und ein neues geschaffen. Deshalb wird er als der zweite Adam bezeichnet. Wie kommt man aus dem alten in das neue Leben? Durch den Glauben! Wir werden die Rolle von Taufe und Heiligem Geist für dieses neue Leben untersuchen (Johannes 1,33-34; Johannes 14,16-17). Die Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist mit uns besteht im Wort (Information), im Gesetz (Erkenntnis über Gott und uns selbst) und in der Liebe. Die zentrale Frage lautet: Bist du eins mit Gott? Um diese Thematik geht es im elften Teil der Serie „Jesus im Johannesevangelium“.