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5 – Die Lüge durch Wahrheit ersetzen – Dr. Horst Müller

5. Das Gesetz des Lebens – Die Lüge durch Wahrheit ersetzen 

Wenn der Geist die Liebe ausübt, kann der Körper nicht mehr krank werden. Die Liebe produziert körpergerechten Strom. Sie ist die Lösung für alle Probleme des Menschen. Wie ist nun die Liebe zu definieren? Die Liebe hat für den anderen maximales Interesse und gibt ihm 100 Prozent Respekt und Freiheit. In ihr gibt es keinen Zwang zum Guten, so wie wir es z. B. in diesen letzten drei Jahren gesehen haben. Die menschliche, egoistische Liebe kann auch maximales Interesse zeigen. Aber es gibt einen Unterschied. Sie hat maximales Interesse am anderen und nicht für den anderen. Und sie kann dem anderen nicht die Freiheit lassen, zu tun, was er will. Die menschliche Liebe dominiert, zwingt und konditioniert. Lässt sich der andere nicht dominieren oder zwingen, dann versucht man, gleichgültig zu sein und wendet sich ab. Ausnahmslos alle Probleme inklusive unserer Krankheiten kommen davon, dass wir keine Freiheit geben können, wenn etwas nicht nach unserem Willen geschieht.

Die Liebe ist also ein Mittel, das uns bei Ausübung komplett frei macht. Unser Bedürfnis nach Liebe wird dann gestillt, wenn wir Liebe geben. Wir sind dann frei, wenn wir Freiheit geben. Geben wir sie nicht, dann haben wir sie auch nicht. Dann machen wir uns abhängig von dem, dem wir sie nicht geben. Deshalb müssen wir von dem, den wir lieben, unabhängig sein. Das zeigt uns, dass derjenige, der die Liebe herstellt, unabhängig sein muss. Und das kann nur ein Schöpfer sein. Er ist die Quelle der Liebe und stellt sie jedem zur Verfügung, um sie nach dem Gesetz aufzunehmen und weiterzugeben. 

Doch wieso kann es nur einen Schöpfer geben? Gäbe es mehrere, dann würden sie sich gegenseitig bekämpfen. Es gibt Menschen, die glauben, man könnte die Liebe aus der Natur holen. Aber das ist nicht möglich. In der Natur gibt es kein geistiges Element, das die Liebe herstellen könnte. Auch am Beispiel der Abhängigkeit eines Kindes von seiner Mutter können wir viel lernen. Wieso z. B. kommen fast alle Krankheiten aus unserer Kindheit? Weil wir alle nicht verstanden haben, wie der Mensch funktioniert. Schon das Kind wird mit der falschen Identität geboren und denkt, es sei Gott. So bindet es sich an alle Beziehungen nur, um zu nehmen (bekommen). Gleichzeitig sagt ihm der Irrtum, andere müssten es lieben.

Wieso haben wir alle dieselbe falsche Identität? Das Erbgesetz beweist einen gemeinsamen Ursprung. Wir kommen alle aus einem Leben, aus Adam. Gott hat dieses eine Leben geschaffen und wir alle sind seine Nachkommen. Da die Menschen sich eines Tages von Gott trennten und meinten, selbst Gott zu sein, haben auch wir, als Erben Adams, ein Problem mit Gott. Seit Jahrtausenden versucht man nun, den Menschen zu reformieren. Die Frage ist: Kann man ihn in seinem Irrtum einfach reformieren? Nein, denn dieses Leben ist für immer kaputt. Deshalb gibt es nur eine einzige Lösung. Wir brauchen ein neues Leben mit einer neuen Identität. 

Da wir uns nicht selbst befreien können, musste der Sohn Gottes in das Leben des Menschen hineinkommen und dieses Leben neu schaffen. Das wollen wir uns näher anschauen. Aus dem alten Leben können wir nie etwas Gutes und aus dem neuen Leben nie etwas Falsches tun. Wir betrachten, wie die Entfernung der falschen Identität am Kreuz und die Neugeburt aussieht. Entscheiden wir uns für Jesus, findet am Kreuz ein Austausch statt. Wir geben das alte Leben auf und nehmen Jesu neues Leben an. Dadurch bekommen wir die Vergebung für unsere Vergangenheit und es beginnt ein Prozess, in dem wir Schritt für Schritt aus der Gefangenschaft der Lüge in die vollkommene Freiheit der Wahrheit kommen. 

Wir fassen das Gelernte aus dieser Serie zusammen: Alle Entscheidungen treffen wir im Bewusstsein, in unserem Willen. Im Unterbewusstsein befindet sich unsere Identität (“Wer bin ich”). Unser Geist muss von außen Informationen durch den Glauben aufnehmen und sich durch Vertrauen an die Liebesquelle binden, von der die Worte kommen (=Nehmen). Daraus entsteht dann die Motivation und im nächsten Schritt eine Entscheidung (=Geben). Diese erzeugt den elektrischen Impuls in der Hirnrinde. Von der Hirnrinde geht dieser in das limbische System – das Zentrum des Gehirns. Hier entsteht dann zum ersten Mal eine Emotion. Emotionen sind der erste Schluss des Kreislaufs dessen, was wir unterbewusst gedacht haben. In einem weiteren Teil des Kreislaufs geht die Entscheidung dann in das Knochenmark. Alle Krankheiten kommen aus dem Knochenmark. Schon der weise Salomo sagte in den Sprüchen, dass ein betrübter Geist die Knochen vertrocknet (vgl. Sprüche 17,22). 

Das Leben findet nur in unserem Denken statt. Wir müssen wieder lernen, selbst zu denken, und das Grundgesetz des Lebens hilft uns dabei. Doch wo genau ist der Beginn des Gedankenprozesses? Er ist in der Identität “Wer bin ich?” zu finden. Sind wir ein Geschöpf, dann nehmen wir automatisch alles von Gott und alle Funktionen in unserem Kreislauf sind normal und können nicht kaputt gehen. Mit der falschen Identität (“Ich bin Gott”) stellen wir Menschen und Tiere an die Stelle Gottes und daraus entstehen alle unsere Krankheiten. Würden wir also dieses eine Problem – die falsche Identität in uns – beseitigen, wären alle unsere Probleme gelöst. 

Doch woher wissen wir, aus welcher Identität wir Entscheidungen treffen? Wie sieht das Ganze praktisch aus? Wir können schon an unseren Gedanken erkennen, aus welcher Quelle sie entspringen. Gedanken des Zwangs, der Angst, des Druckes, der Schuld, des Verlassenseins, der Einsamkeit oder Ausweglosigkeit z. B. zeigen, dass sie aus der falschen Identität kommen und dass sie eine Lüge sein müssen. Gedanken, die aus der Wahrheit kommen, sind freie Gedanken, die einem die Entscheidung lassen, Hoffnung geben, realistisch sind und klug machen. Anhand unserer Gedanken müssen wir uns deshalb immer prüfen, ob wir als Geschöpf oder als Schöpfer handeln – und dann die Lüge mit der Wahrheit ersetzen.  

Die Krise dieser Welt ist deshalb gut, weil sie die Menschen in zwei Gruppen einteilen wird – in die Freien und Gefangenen. Diejenigen, die nach Freiheit streben und als “Gott” reagieren, werden mit Gewalt versuchen, etwas zu verändern. Sie werden versuchen, Zwang mit Zwang zu bekämpfen, was nicht möglich ist. Denn der Zwang kann nur mit Freiheit, das Böse nur mit Gutem und die Lüge nur mit der Wahrheit bekämpft werden. Deshalb werden die Menschen, die wirklich in der Wahrheit sind, freie Wesen sein. Sie werden niemanden zu etwas zwingen und sich über nichts empören, auch nicht über eine Staatsgewalt. Dennoch werden sie fest stehen und sich nicht versklaven lassen. Wir sind an dem Punkt angekommen, wo sich jede Menschenseele entscheiden muss, ob sie wahrlich frei oder für immer gefangen sein möchte. Die Frage ist: Was möchtest du? Das und mehr behandelt der fünfte Teil der Serie “Das Gesetz des Lebens”.